Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung – Regle selbst, wer im Notfall über dich und deine Belange entscheiden soll

Als unangenehm empfundene Themen werden gerne verschoben, manchmal sogar, bis es zu spät ist. Davor warnte Andrea Clapier-Krespach, Direktorin des Amtsgerichts, in ihrem Vortrag im Forum der Pfarrer-Graf-Schule ausdrücklich. Schließlich hatte sie während ihrer langjährigen Tätigkeit als Richterin auch zahlreiche Sachverhalte des Betreuungsrechts zu entscheiden, weil keine Vollmachten oder Verfügungen vorlagen.

Beachtliche 52 Interessierte hatten sich zu dem Vortrag im Rahmen unserer Kampagne „FREIE WÄHLER fragen, Experten antworten“ eingefunden, um sich über dieses wichtige Thema zu informieren. Wer selbstbestimmt darüber entscheiden möchte, wer sich um seine höchstpersönlichen Angelegenheiten kümmern soll, wenn er oder sie wegen Erkrankung oder Unfall selbst nicht mehr in der Lage ist, der muss sich frühzeitig darum kümmern. Zugegeben, sich durch den Dschungel von Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung kämpfen zu müssen, bereitet vielen Ängste oder überfordert schlichtweg. Doch genau diese Ängste konnte die Referentin im Verlauf ihres Vortrags den Zuhörenden nehmen, schaffte sie es, die Hintergründe für diese Regelungen zu erklären. Außerdem erläuterte sie, welche Einrichtungen oder Ämter zu Rate gezogen werden können, wo Hilfe zu erhalten ist und wie bzw. wo erstellte Dokumente aufbewahrt werden sollten. Zwei Dinge waren ihr aber besonders wichtig: Erstens, die Thematik unbedingt zeitnah anzugehen und zweitens, das Erstellte in regelmäßigen Abständen wieder zu überprüfen und ggf. aufzufrischen.

Reiner Debatin dankte Andrea Clapier-Krespach am Ende ihres sehr anschaulichen Vortrags zu diesem nicht ganz einfachen Thema sehr herzlich und überreichte ihr ein kleines Geschenk.  Außerdem erhielt sie reichlich Beifall aus dem dankbaren Auditorium. Bleibt zu hoffen, dass ihre Botschaft, die Thematik nicht weiter auf die lange Bank zu schieben, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Auch nach dem Vortrag gab es noch zahlreiche Fragen, die die Referentin im kleinen Kreis zu aller Zufriedenheit beantworten konnte.

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